7. Februar 2017

Rezension zu "Nachruf auf den Mond"

Titel: Nachruf auf den Mond
Autor: Nathan Filer
Erscheinungsdatum: 2013 englisches Original
"The Shock of the Fall" bei HarperCollins London,
2015 bei Droemer Verlag
Seitenanzahl: 307 Seiten plus Interview mit dem Autor


Klappentext: »Ich werde Ihnen erzählen, was passiert ist, denn bei der Gelegenheit kann ich Ihnen meinen Bruder vorstellen. Er heißt Simon. Ich glaube, Sie werden ihn mögen. Wirklich. Doch in ein paar Seiten wird er tot sein. Danach war er nie mehr derselbe.«



"Egal ob dein großer Bruder dich ruft, ob es endlich Zeit zum Spielen ist oder ob man aus der Geschlossenen ausbrechen möchte - an erster Stelle sthet die Beobachtung. Der Rest klappt wie von allein. Mach mal aaaaahh. Ich bin psychisch krank, kein Idiot." ~ Matthew

In diesem Buch begleiten wir Matthew Homes, der sich die Schuld am Tod seines Bruders gibt, selbst nach zehn Jahren noch. Doch sein Bruder ist noch immer bei ihm, er hört und sieht ihn überall. Man begleitet den Protagonisten der immer weiter in die Abgründe der Psyche abrutscht - Diagnose: Schizophrenie.
Und Matthew teilt seine Geschichte mit uns, in Form von Briefen und selbstgeschriebenen Texten.

Der Autor geht an dieses Thema mit einer speziellen Schreibweise heran, die ich als sehr ehrlich empfinde, es wirkt, als würde da wirklich Matthew sitzen und es uns erzählen. Diese Empfindung wird durch das Einbinden von verschiedenen Schriftarten, Briefen und Zeitsprüngen verstärkt. Filer schafft es außerdem das ganze Buch über die Spannung zu bewahren, da das Schlüsselerlebnis immer wieder angespielt, aber erst gegen Ende aufgelöst wird.
Auch das Interview am Ende lässt den Autor sehr sympathisch wirken (dort werden typische Fragen gestellt wie: Was hat Sie zur Geschichte inspiriert? etc.

Ich persönlich finde Einblicke in die menschliche Psyche immer sehr interessant und das Thema Trauerbewältigung nach dem Tod eines geliebten Menschen beschäftigt sicher jeden von uns eines Tages, manche zerbrechen einfach daran, manche können sich wieder aufraffen und kämpfen weiter - schließlich leben diese Menschen durch die Erinnerung an sie weiter.

★★★

Ich bin sehr froh, dass ich diese dunkle Komödie des Lebens auf dem Flohmarkt gefunden habe und kann es nur wärmstens ans Herz legen! Ich werde bestimmt noch längere Zeit über diese Geschichte nachdenken, denn sie hat mir wieder mal gezeigt wie schnell etwas enden kann, wie sehr man jeden Tag leben sollte, als wäre dieser der Letzte.

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